Es ist Halbzeit für die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Derzeit kommen die zuständigen Minister und Staatssekretäre auf dem Hochrangigen Politischen Forum zusammen, um Bilanz zu ziehen und den SDG-Gipfel der Vereinten Nationen im September vorzubereiten. Der SDG Gipfel 2023 wird am 18. und 19. September 2023 in New York stattfinden und soll den Beginn einer neuen Phase beschleunigter Fortschritte bei der Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung markieren und gezielte politische Leitlinien für transformative und beschleunigte Maßnahmen bis 2030 vorgeben.
Internationale Solidarität ist gerade auch im Hinblick auf die zugesagten 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für die öffentliche Entwicklungszusammenarbeit geboten. Es gibt derzeit eine Milliardenlücke und die geplanten Kürzungen im deutschen Etat senden ein verheerendes Signal. Die Zahlen, die den Entwicklungsstand der 17 Nachhaltigkeitsziele wiedergeben, zeigen: Es muss dringend gegengesteuert werden. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung verfügt über keine Form sozialer Sicherung. Die Folgen der Corona-Pandemie, des Ukraine-Kriegs und des Klimawandels haben die soziale und wirtschaftliche Ungleichheit weltweit weiter wachsen lassen. Die Mitgliedsländer der Vereinten Nationen haben vereinbart, in den nächsten Jahren extreme Armut und Hunger zu überwinden. Die nackten Zahlen sprechen dagegen: Seit 2017 hat die Zahl der unterernährten Menschen Jahr für Jahr zugenommen auf mittlerweile mehr als 800 Millionen Menschen, rund 10 Prozent der Weltbevölkerung.
Um diese Entwicklung zu ändern, bedarf es einer globalen Kraftanstrengung in den nächsten Jahren. Wenn Deutschland als einer der größten Geldgeber hier kürzt, ist das ein dramatisches Signal, das andere Länder dazu ermutigen
könnte, ebenfalls zu streichen. Der Bundesverband Berufsbildung International (BvBBI) unterstützt daher die Forderungen dan die Bundesregierung den Etat für die Entwicklungszusammenarbeit sofort zu erhöhen.