Die Kürzungen in der Internationalen Zusammenarbeit sind weitaus drastischer als erwartet


Deutschland vernachlässigt seine entwicklungspolitischen und wirtschaftlichen Interessen international sträflich.

Die Kürzung der humanitären Hilfe im Haushaltsentwurf 2025 ist wesentlich drastischer als erwartet. Sie soll um mehr als 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr reduziert werden – von 2,2 Milliarden Euro auf eine Milliarde Euro. Weltweit leben 700 Millionen Menschen in extremer Armut. 300 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen und über 100 Millionen Menschen sind auf der Flucht. Die Hälfte davon sind Kinder. Im Sudan stehen Medienberichten zufolge 755.000 Menschen kurz vor dem Hungertod. Trotzdem kürzt Deutschland seine humanitäre Hilfe zum dritten Mal in Folge – seit 2022 um 67 Prozent bzw. zwei Milliarden Euro.

Auch das Budget des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) soll das dritte Jahr in Folge um knapp eine Milliarde Euro sinken. Besonders betroffen sind die Mittel für Krisenbewältigung, Ernährungssicherheit und zivilgesellschaftliche Auslandsarbeit. Im Etat des Entwicklungsministeriums sollen die Mittel für Krisenbewältigung um 38 Prozent (minus 395 Millionen Euro), die Kernbeiträge für das Welternährungsprogramm um 52 Prozent (minus 30 Millionen Euro) und die zivilgesellschaftliche Auslandsarbeit um 12 Prozent (minus 27 Millionen Euro) gekürzt werden. 

Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe sind die wirksamsten Mittel, um globalen Krisen entgegenzutreten. Die Folgen werden auch immer stärker in Deutschland sichtbar werden. Der Bundesverband Berufsbildung International (BvBBI) kritisiert daher die drastischen Kürzungen scharf. "Entwicklungszusammenarbeit trägt dazu bei, die Lebensbedingungen von Menschen zu verbessern, die sonst gezwungen wären, ihre Heimat zu verlassen. Investitionen in Bildung und Armutsbekämpfung sind nachhaltige Maßnahmen in die Entwicklung unserer Partnerländer. Darüber hinaus vernachlässigt Deutschland mit diesen drastischen Sparmaßnahmen auch seine wirtschaftlichen Interessen sträflich. Andere werden dieses Vakuum zu nutzen wissen" erklärt Richard Schottdorf, Vorsitzender des BvBBI. 


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